Lehrer:in werden

Lehrerinnen und Lehrer, die an einer Freien Waldorfschule unterrichten möchten, benötigen eine Qualifikation, die je nach Bundesland an unterschiedliche Voraussetzungen gebunden ist. Diese kann eine staatliche Lehrausbildung oder eine gleichwertige Ausbildung sein, wie sie unter anderem an Hochschulen und Waldorf-Seminaren durchgeführt wird. In jedem Falle sollte eine waldorfpädagogische Qualifikation, evtl. durch eine kurze Zusatzausbildung, angestrebt werden. Die Möglichkeiten, sich diese Qualifikation anzueignen, sind vielfältig.

In Deutschland gibt es elf Waldorflehrer:innen-Seminare und mehr als 40 berufsbegleitende Ausbildungskurse. Einige der Lehrer:innenseminare sind als Hochschulen staatlich anerkannt, beispielsweise die Freie Hochschule Stuttgart und die Alanus-Hochschule in Alfter. Je nach beruflicher Vorbildung und persönlichen Möglichkeiten können angehende Waldorflehrer:innen zwischen verschiedenen Ausbildungsgängen wählen: Die Ausbildung kann als Vollzeit-Studium, in mehreren Blöcken, als Fernstudium oder berufsbegleitend absolviert werden.

Weiterbildung

Am Berliner Seminar für Waldorfpädagogik besteht die Möglichkeit des Studiums sowie der Weiterbildung zum/zur Waldorflehrer:in. Die Studieninhalte gliedern sich in einen Grundlagenteil, einen methodisch-didaktischen Teil sowie einen fachmethodischen Teil.

Im Grundlagenteil findet die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Waldorfpädagogik statt. Über die Beschäftigung mit erkenntnistheoretischen und anthroposophischen Basistexten gelangen die Studierenden zu einem lebendigen Denkprozess, der durch die Begegnung mit dem Neuen und Ungewohnten angestoßen wird.

Im methodisch-didaktischen Teil findet die Entwicklung von einer menschenkundlich-fundierten pädagogischen Position und der Schulung einer Fähigkeit zu pädagogischer Wahrnehmung und Beobachtung statt. Studierende werden vorbereitet, Unterrichtschoreographien oder Flows zu entwickeln, in denen Schüler:innen Unterrichtsinhalte erleben, erkennen und benennen. 

Die fachdidaktischen Kurse basieren methodisch-didaktisch und künstlerisch-praktisch auf Repertoire- und Lehrmaterialentwicklungen, die an die zu entwickelnden Kompetenzen in den jeweiligen Klassenstufen angepasst sind.

Ein elementarer Schwerpunkt liegt auf der künstlerischen Arbeit, d.h., der Sprachgestaltung, der Eurythmie, der Musik, dem plastischen Gestalten sowie dem Malen und Zeichnen, betrachten wir doch die Kunst als Mittel, um Zugang zu der inneren Welt zu bekommen.

Zudem beziehen wir fortlaufend die Frage ein, was die Waldorfpädagogik im 21. Jahrhundert leisten muss und wie die Pädagog:innen ihre Schützlinge unterstützend begleiten und in geeignetem Maße auf die neuen Gegebenheiten vorbereiten können.

Weiterführende Informationen: www.waldorfseminar.berlin


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